Der Wandel im Selbstverständnis des Hernán Cortés durch die Conquista

 

 

Felix Hinz

Juni 2002

Berichte über Hernán Cortés

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Wenn man zur Geschichte des kulturellen Wandels im Mexiko des 16. Jahrhunderts einen geschichtlichen Akteur sucht, dann trifft man zwangsläufig auf Hernán Cortés de Monroy. Cortés war zunächst Conquistador, sogar der Conquistador schlechthin. Doch ohne die Folgen der Eroberung leugnen oder schönreden zu wollen, muß man zugeben, daß er mehr war als ein Zerstörer, denn die ersten Weichenstellungen des entstehenden Neuspaniens wurden vor allem von ihm vorgenommen: Er hatte bestimmenden Einfluß auf den Wandel der mexikanischen Religionen, Wirtschaftssysteme, politischen und sozialen Konzepte sowie nicht zuletzt auf die Größe des "Nueva España" genannten Territoriums. Andererseits wurde jedoch Cortés selbst während der Conquista mit verschiedenen Konzepten der anderen Kulturen konfrontiert. Gegenüber den mexikanischen Völkern verstand er sich (auch) als erster Repräsentant des christlichen Abendlandes und konkret Kastiliens - diesem gegenüber trat er wiederum als erster Botschafter aus Mexiko auf, so daß er, als derjenige, der zwischen beiden Kulturkreisen jeweils den ersten direkten Kontakt herstellte, für beide Seiten ein Exot und Mittler war. Die Conquista machte Cortés schließlich zu einem Fürsten in beiden Kulturkreisen, und genau dieser Rolle des Cortés sowie ihren Einfluß auf sein Selbstverständnis sind die folgenden Überlegungen gewidmet.

Bereits während der Conquista übernahm Cortés bei einigen Verbündeten und unterworfenen Volksstämmen teilweise die politische Funktion, die bisher der mexicanische huey tlatoani beansprucht hatte. Wie dieser bestimmte nun Cortés, wie hoch die Tribute zu sein hätten und setzte nach eigenem Gutdünken Widerstand leistende tlatoque ab sowie willfährige ein. Bemerkenswerter Weise geschah dies nicht nur aufgrund direkten militärischen Drucks der Conquistadoren wie in Itzocan, Cholula und Texcoco. Der dem Tode nahe tlatoani Acapetlayocans schickte 1520 aus eigenem Antrieb seinen Bruder in das Feldlager der Kastilier, um diesen durch Cortés anstatt durch Moctezuma als seinen Nachfolger bestätigen zu lassen. Indirekt erkannte er damit Cortés in Moctezumas ehemaliger Stellung an. Bald schon hatte Cortés wegen seiner diplomatischen und militärischen Erfolge in den Augen vieler Náhuas Moctezuma aus dessen übergeordneter Position abgelöst. Der sogenannte ´Dicke Kazike´, der totonakische tlatoani, nötigte Cortés seine Tochter als Ehefrau auf, die dieser formell annahm, obwohl er bereits kirchlich verheiratet war. Damit war das Bündnis der Totonaken mit dem ihnen übergeordneten Conquistadoren-tlatoani auf indianische Weise besiegelt. Ähnlich wurde in Tlaxkala verfahren. Díaz del Castillo bescheinigt Cortés, "absoluter Herr des Landes" gewesen zu sein, und auch bereits während der Conquista als oberster Richter in weiten Gebieten Zentralmexikos fungiert zu haben. Lediglich gegenüber dem mexicanischen huey tlatoani selbst hatte diese vermutlich von Cortés ursprünglich intendierte friedliche Rollenübernahme nicht funktioniert, obwohl die Quellen suggerieren, daß Moctezuma persönlich dazu bereit gewesen wäre. Bereits durch den von Sahagún tradierten Empfang der Kastilier in Hoitzilapán alias San Juan de Ulúa ließ Moctezuma dem Cortés große Ehre erweisen. Lassen wir es dahingestellt, ob Cortés dabei im Grunde mit Juan de Grijalva verwechselt wurde, so überreichten ihm laut Sahagún die Abgesandten Moctezumas Gaben von überaus reichem Symbolgehalt und großer Kostbarkeit. Wir wissen nicht, wie die Conquistadoren diese Gaben interpretierten. Nach allem, was wir andererseits von Moctezumas Verhalten gegenüber Cortés in Tenochtitlán wissen, ordnete er sich diesem letztlich unter. Hier ist besonders die ominöse Rede zu erwähnen, die Moctezuma über einen Herrscher der Mexica gehalten haben soll, der einst mit der Ankündigung wiederzukommen nach Osten über das Meer verschwunden war. Laut Cortés glaubte Moctezuma, daß die Ankunft der Kastilier das Eintreten dieser Prophezeihung bedeutete. Freilich sind sowohl diese Rede als auch die Gefangennahme Moctezumas als auch seine Todesumstände bis heute historisch durchaus zweifelhaft.

Hernán Cortés

Hernán Cortés mit indianischem Kopfschmuck? (Lienzo de Tlaxcala, Bild 24)

Nachdem die friedliche Übernahme der Position Moctezumas gescheitert war, versuchte Cortés, sie gewaltsam zu usurpieren. Er nahm seinen Platz mit dem Recht des Eroberers ein und schwängerte mehrere Töchter Moctezumas, möglicherweise, um seinen Herrschaftsanspruch zu bekräftigen. Und obwohl viele vernünftige Gründe dagegen sprachen, entschied er gegen den mehrheitlichen Willen der Conquistadoren, daß die Hauptstadt Neuspaniens auf den Trümmern Tenochtitláns errichtet wurde. Wie vormals solle sie wieder Herrin über alle umliegenden Provinzen sein. Mehr noch: Seine eigenen Paläste wurden bekanntlich auf den Trümmern derjenigen Moctezumas errichtet, womit er in einem baulichen Akt Moctezumas Stellung für sich beanspruchte. Dies war in den Augen der königlichen Audiencia Neuspaniens ein dauerndes Ärgernis, so daß sie seine Besitzrechte auf diese Gebäude mehrmals verletzte und ihn schließlich zwang, die Casas Nuevas, den prächtigeren der beiden cortesianischen Stadtpaläste, an sie zu verkaufen. Solange er ihn jedoch noch besaß, durfte er sich vor Ankunft der Zweiten Audiencia 1531 der Stadt México nur auf 10 Leguas nähern, damit seine Anwesenheit dort nicht die Machtübernahme der neuen oidores behinderte. Doch Cortés wollte mehr als nur ein spanischer Grande sein. Er baute nicht nur wie andere Conquistadoren kein Anwesen in Spanien, er verkaufte sogar seinen Familienbesitz in Medellín. Er wollte Mexiko - aus der Hand des Kaisers.

Die frühe mexikanische Geschichtsschreibung konstruierte zudem einen regelrechenten Cortés-Mythos. Sie ließ den Conquistador als halbgöttlichen teule erscheinen und konstruierte die Legende vom Quetzalcóatl-Cortés. Auf diese Weise wurde er nicht nur ins Übernatürliche überhöht, sondern auch wahrnehmungstechnisch indianisiert. An dieser indianisierten Wahrnehmung hatte Cortés während der Eroberung auch selbst aktiv mitgearbeitet. Er beherrschte alle Tricks psychologischer Kriegsführung und konnte kulturelle Schockwirkungen verstärken und abmindern. Jede Verstärkung hatte eine übernatürliche Erhöhung, jede Abminderung eine indianisierte Wahrnehmung zur Folge. Derselbe Capitán General, dessen Herkunft den Náhuas unbekannt war, dessen Motivationen und Handlungen sie nicht durchschauen konnten, der scheinbar magische Macht über schwimmende Türme (Schiffe), Ungeheuer (Pferde, Bluthunde), Blitz und Donner (Kanonen) und in Eisen gekleidete und mit Eisen bewaffnete Männer hatte, der zu jeder Grausamkeit fähig schien und war, konnte, wenn er wollte, in Person eines indianischen Mädchens zu ihnen sprechen. Jene Dolmetscherin Marina wirkte ihrerseits weder fremd noch bedrohlich. Bekanntlich war sie immer in Cortés´ Nähe, so daß die beiden aus der indianischen Perspektive fast zu einer Person verschmolzen, und der Conquistadorenführer von allen Indianern fortan ´Capitán Malinche´ (´Hauptmann der Marina´) genannt wurde. Aus dieser Perspektive galt er als einer von ihnen und nicht als der Andere - auch deswegen, weil der tlatoani nicht persönlich, sondern meist durch einen besonderen Diener sprach (Torquemada 1, 1969: 205). Insofern war der teule bzw. spätere Quetzalcóatl-Cortés eine Vermischung des fremden und scheinbar übermächtigen Capitán General mit dem scheinbar freundlichen und mit indianischer Mädchenstimme sprechenden Capitán Malinche.

Diese Wahrnehumgsmuster und seine Usurpation der Rolle Moctezumas begründeten die außerordentliche Verehrung, die Cortés bei vielen Indianern Mexikos genoß. Gerónimo López versichert in einem Brief: "Dem Cortés gehorchten sie [sc. die Indianer] nicht nur in dem, was er befahl, sondern [bereits] in dem, was er dachte, wenn sie es in Erfahrung zu bringen vermochten - und zwar mit so viel Eifer, Feuer, Liebe und Schnelligkeit, daß es erstaunte." Niemals wären die indigenen Völker laut López auf den Gedanken gekommen, sich gegen ihn zu erheben. Rodrigo de Albornoz, der Rechnungsführer Neuspaniens, schickte heimlich Briefe an den Kaiser, in denen es hieß, daß Cortés in Mexiko wie ein König verehrt würde und daß man keinen anderen Monarchen außer Cortés dort kenne. Eine "königliche" Begrüßung erfuhr der von seinen Feinden bereits totgesagte Cortés bei der Wiederkehr von Honduras 1526 tatsächlich, wobei er selbst die besondere Verehrung erwähnt, die ihm von Seiten der Indianer zuteil wurde: Einige seien mehr als 80 Leguas weit gereist, um ihn willkommen zu heißen und mit ihm zusammen zu weinen - vor Freude und im Angedenken an erlittenes Unrecht während seiner Abwesenheit. Zu seinem Palast in Tenochtitlén, so Díaz del Castillo, in dem er wie ein Fürst bedient und gefürchtet worden sei, kamen nach seiner Rückkehr Indianer aus allen Provinzen, sogar aus Coatlán, um ihm Geschenke zu überreichen. Seine Feinde unterstellten ihm, er würde heimliche Sondertribute von den Indianern erhalten, und die ärgsten unter ihnen behaupteten sogar, daß er beabsichtigte, sich an die Spitze eines Indianeraufstandes gegen die kastilische Krone zu stellen. Dies waren zwar bösartige Unterstellungen, doch wurden sie vom Indienrat keineswegs auf die leichte Schulter genommen. Obwohl ihm der Titel des Vizekönigs verweigert wurde, war er dennoch aufgrund seiner Anerkennung auch bei den Indianern viel mehr "König" als alle seine Nachfolger, die tatsächlich diese Würde erhielten. Dies ist der Grund für den Umstand, daß der Marqués durch seine bloße Anwesenheit auch nach seiner politischen Entmachtung von jeder der späteren Regierungen Neuspaniens als lästige Konkurrenz empfunden wurde.

Wie stellte Cortés seine Rolle als oberster tlatoani Neuspaniens dar? Zwar sind eine große Menge schriftlicher Zeugnisse von seiner Hand erhalten, doch war alles, was Cortés schrieb, für eine spanische Leserschaft bestimmt, zumeist für die kastilische Krone. Dieser gegenüber suchte er verständlicherweise tunlichst den Eindruck zu vermeiden, daß er durch die Conquista in Mexiko ein Charisma erlangt hatte, das ihm bei den indigenen Völkern eine Autorität verschaffte, die kein vom spanischen Monarchen eingesetzter Beamter jemals erreichen konnte. Er erwähnte in seinen Cartas de relación den Empfang durch die aztekischen Gesandten in San Juan de Ulúa überhaupt nicht und die Marina nur selten - und lediglich einmal namentlich. Natürlich verschwieg er alle Anzeichen für seine Anerkennung als indianischer Herrscher und bezeichntete sich auch selbst niemals als tlatoani. Andernfalls hätte er den Verdächtigungen in bezug auf seine angebliche Illoyalität Vorschub geleistet. Daher stellte er sich 1529 am kaiserlichen Hof zwar als Herrscher über Indianer, nicht aber als indianisierter Herrscher dar: Sein Gefolge bestand aus zahlreichen Conquistadoren, indianischen Adeligen aus Tenochtitlán, Tlaxkala und Cempoala, wie (laut Oviedo) einem Sohn Moctezumas und einem (Don Lorenzo mit Namen) Maxicatzins, zwölf Ballspielern aus Tlaxkala, indianischen Akrobaten, Sängern, Musikern, Zwergen und Albinos, außerdem ließ er Gold, Edelsteine, Kunstgegenstände und mexikanische Tiere ausstellen - laut Gómara Jaguare, Pelikane und ein Opossum. Von der Wirkung, die Cortés bei Hof erzielte, zeugen sehr anschaulich die Zeichnungen des Straßburgers Christoph Weiditz, der den kaiserlichen Hof (ebenso wie Cortés) von Toledo bis Barcelona begleitete. Weiditz interessierte sich sehr für den Eroberer Mexikos und seine exotischen Begleiter. Er zeichnete die von Oviedo erwähnten tlaxkaltekischen Ballspieler, Akrobaten, aztekischen Adeligen, die einzige Indianerin des Gefolges und Hernán Cortés selbst als spanischen Edelmann vor seinem schwer zu erkennenden neuen Wappenschild, das u.a. drei Kronen für die von ihm unterworfenen Mexicaherrscher und die Stadt Tenochtitlán darstellt, umrahmt von den zusammengeketteten Köpfen weiterer sieben tlatoque Mexikos. Cortés führte jedoch mehr vor als Beute und Barbaren nach dem Muster eines römischen Triumphators. Vielmehr präsentierte er hier nicht irgendeine, sondern "seine" Provinz, auf deren Reichtum und hohe Kultur er sehr stolz war und mit der er sich bereits identifizierte. Die Stadt in seinem Wappen sollte wieder aufblühen und die Kronen mit neuem Glanz die seinen werden.

Cortés wurde zu einer schillernden Persönlichkeit, die sich bewußt war, als Fürst in zwei verschiedenen Kulturkreisen eine besondere Aura zu genießen. In jedem Kulturkreis betonte er den jeweils anderen, um diese Aura des Exotischen zu unterstreichen und Staunen hervorzurufen. Darauf beruhte seine Autorität.

So kommt es, daß der Auftritt des Cortés während seines Hondurasfeldzuges, der ihn durch denkbar unwegsames Gelände führen sollte, von ihm nicht minder exotisch als jener am kaiserlichen Hof inszeniert wurde. Diesmal trat er im tropischen Regenwald als prunkliebender Renaissancefürst auf: Anstelle einer dem strapaziösen Vorhaben angemessenen Asstattung umgab er sich mit einem Hofstaat, bestehend aus zahlreichen Offizieren, zwei Geistlichen (Franziskaner-Mönchen), einem Haushofmeister, einem Barbier, einem Konditor, einem Kellermeister, einem Finanzverwalter, einem persönlichen Kellner und Diener, einem Arzt, mehreren Pagen unterschiedlicher Abstufung, zwei Fälknern zur Jagd, fünf Schalmei-, sacabuche- (einer heutigen Zugposaune ähnlich) und dulzaina- (vergleichbar einem Flageolett) Spielern, einem Akrobaten, einem Taschenspieler, der auch Puppenstücke gab, und einem Stallmeister.

Sein Selbstverständnis als indianischer und spanischer Fürst brachte er am anschaulichsten in einem bemerkenswerten Geschenk an Karl V. zum Ausdruck: Es handelte sich um "ein Geschütz aus Silber, das sich Fénix [= Phönix] nennt", das mit der Inschrift versehen war: "Dieser Vogel wurde als einziger [seiner Art] geboren. / Ich diene Euch wie kein zweiter./ Ihr seid ohne Gleichen in der Welt." Einerseits bezieht sich der Name Phönix also auf die Kanone, andererseits in recht deutlicher Weise auf Cortés selbst. Die Frage ist, weshalb er bei der Benennung dieser sonderbaren Feldschlange ausgerechnet auf den Phönix verfiel. - Offenbar wird hier die Einzigartigkeit des sagenhaften Vogels besonders betont, die auch Mandeville (der als Quelle für Cortés im Bereich des Möglichen liegt) erwähnt: "Und den fogel [Phönix] mocht man got gelichen, da von daz sin nit me denn ainer ist." Aber möglicherweise ist dies noch nicht alles, denn der Phönix ist ein facettenreiches Wesen. Im alten Rom beispielsweise galt er als Symbol der AETERNITAS ROMAE, des ewigen Römischen Reiches (dessen Kaiser der Empfänger des Geschenkes ja nominell war), auch als Symbol der Welt, und Cortés hatte mit der Eroberung Mexikos dem Kaiser in der "Neuen Welt" ein neues Reich erobert, das dessen Herrschaft erst wirklich zu einem Weltreich machte und des Cortés unschätzbare Dienste betonte. Die Legende der ewigen Selbstzeugung ließ den Phönix schließlich zum heiligen Vogel der Christenheit werden, als dessen Vorkämpfer sich der Conquistador verstanden wissen wollte. Doch hiermit nicht genug: Als Herkunftsland des Wundervogels gilt bei der Mehrzahl der antiken Autoren Indien, und Cortés´ Reich befand sich ebendort, bzw. in Las Indias. Auch ein Bezug auf das zerstörte und nun neu errichtete Tenochtitlán erscheint im Hinblick auf das spätere Gedicht Grandeza Mexicana (1604) von Bernardo Balbuena nicht abwegig. Schließlich war der Phönix wegen seines wunderschönen Federkleides berühmt und galt als Symbol für den Morgenstern, was an Quetzalcóatl erinnert.

Vermutlich wird es immer ein Geheimnis bleiben, wieviel Cortés von dem originalen Quetzalcóatl-Mythos wußte, wie dieser aussah, oder ob er nach der Conquista gar durch den antiken Phönix-Mythos beeinflußt wurde.

Obwohl Cortés der spanischen Krone gegenüber stets loyal war, bot seine außerordentliche Stellung in Mexiko seinen politischen Gegnern immer wieder Anlaß und Möglichkeit zu Verleumdungen, die ihn in den Augen Karls und des Indienrates als einen wenig vertrauenswürdigen Statthalter für das von ihm eroberte Land erscheinen ließen. Besser war ein Kandidat, dessen Herrschaft über die indigenen Völker sich auf die Macht der kastilischen Krone stützen mußte, als ein solcher, der daselbst eine Hausmacht besaß, die er - womöglich ausgerüstet mit in Mexiko selbst gegossener Artillerie wie dem "Fénix" - gegen den König hätte wenden können. Dies war zwar nicht der alleinige, aber doch ein wichtiger Grund, aus dem Cortés 1529 von Karl V. nicht erneut zum Gouverneur Neuspaniens ernannt wurde. - Seiner Verehrung und Autorität bei den Indianern tat dies Zeit seines Lebens keinen Abbruch.

 

 

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